Die letzte Woche der Summer School läuft und irgendwie weiß ich garnicht, wie das so schnell gehen konnte.
In der zweiten Woche hatte ich zwei Tutantinnen,Chihiro und Asumi.Chihiro kommt aus Hiroshima und Asumi wohnt in Tokyo.Die beiden sind total nett und die Woche hat echt Spaß gemacht.Ich hatte erst Bedenken,was die Woche angeht,weil ich ja in der Woche die Tutanten hatte,mit denen ich keinen Ausflug machen würde.Aber wir haben uns gut verstanden und ich möchte Asumi unbedingt in Tokyo besuchen und mit ihr zusammen in ein Manga-Cafe gehen.Das wird gut*g*
In der Woche danach waren Kayoko und Kotaro meine Tutanten.Erst dachte ich,die beiden wären absolut gegensätzlich,Kotaro relativ laut und witzig und Kayoko eher still.Aber die beiden haben sich sehr schnell aneinander gewöhnt und dann war das auch eine gute Mischung.Am Dienstag hatten wir eine kurze (naja...) Aussprachebarriere-Kuchen ist schon ein sehr schweres Wort... Erstmal wäre da das "u",was Japaner grundsätzlich erstmal wie eine Mischung aus "ü" und "u" ausprechen.Dann gibt es da auchnoch das "ch",was auch erstmal schwierig ist,vor allem,wenn das Wort danach noch weitergeht.Und wenn ein Wort auf "n" endet,dann geht bei Japanern der Mund automatisch zu.Sodass das dann auf ein Küchem (ungefähr) hinausläuft.Nun KANN man ja zufrieden sein,wenn man erstmal so weit ist,dass ein Muttersprachler (also ich) sagt,dass er das Wort versteht.Man KANN aber auch eine dreiviertel Stunde lang (ohne Witz...) das Wort Kuchen üben und genau analysieren,wo wann jeweils die Zunge ist und wo überhaupt dieser schreckliche "ch"-Laut herkommt.Zufriedenstellende Ergebnisse wurden dabei nicht erreicht*seufz*
Am Samstag waren wir dann alle zusammen in Lübeck,was in der japanischen Umschrift Ryubek heißt.Und jeder,der das weiß,kann sich vorstellen,wie mühsam es ist,diese gewohnten Ausspracheschnitzer wieder aus denen herauszubekommen. Jedenfalls war der Tag sehr schön,ich war mit Ben (einem anderen Tutor),Kayoko,Kotaro,Iyo und Asumi unterwegs.Wir waren in der Marienkirche,die echt schön ist und ich glaube,ich muss mir nochmal anlesen,was die ganze Kunst da drin genau zu bedeuten hat.Dort gibt es nämlich zum Beispiel Abbildungen des Lübecker Totentanzes und ich muss zu meiner Schande gestehen,dass ich überhauptnichts darüber weiß... Aber ich habe viele Fotos gemacht,die ich irgendwann bestimmt auchnoch ins Netz stelle.Im Niederegger Cafe und dem dazugehörigen Marzipan-Museum waren wir natürlich auch.Das war mit Anstand das snobbishste Cafe,in dem ich je einen Kaffee getrunken habe... Aber den Japanern hat der Kuchen da sehr gut geschmeckt.Und trotz der Preise dort hat sich keiner von ihnen getraut,das eine oder andere Päckchen Zucker extra einzustecken...Ben und ich hatten da nicht so die Bedenken.Danach waren wir im Theterpuppenmuseum und dort war es richtig toll.Das ist mal eine Privatsammlung von ca.50 Puppen gewesen und inzwischen erstreckt sich das Museum über 5 Häuser und beherbergt 40.000 Puppen.Die haben dort aber auch wirklich alles an Puppen,was es an verschiedenen Formen gibt.Zum Beispiel ganz "primitive" aus Papier ausgeschnittene Puppen für Schattenspiele oder die klassischen Marionetten.Und Puppen an Stäben und diese Anzüge,in die sich der Puppensieler reinstellt und dann quasi über seinem Kopf die Puppenbühne hat.Ein mobiles Theater sozusagen.Außerdem ist das Museum nach Ländern sortiert.Es ist interessant zu sehen,wie unterschiedlich die Puppen in den verschiedenen Ländern aussehen.Also,auch hiervon gibt es Fotos,die ich ins Netz stellen werde.Jedem,der nach Lübeck geht,kann ich dieses Museum nur empfehlen,das ist auch nicht so touristenüberlaufen.Wir haben nur 4 oder 5 andere Leute in dem Museum gesehen,während wir drin waren.Also tragt gefälligst euer Geld dahin,damit dieses tolle Museum auch weiterhin existieren kann!
Danach sind wir noch nach Travemünde gefahren,wo wir uns aber nurnoch an den Strand gesetzt haben.Das war nach der Rennerei in Lübeck auch dringend nötig.Außerdem ist Iyo auch vorher noch nie am Strand gewesen und war vollkommen verzückt vom Sand und hat die Füße ins Wasser gehalten.Am Ende wäre sie fast beim Schuhe anziehen noch ins Wasser gefallen*g*
Und am Abend sind wir dann wieder nach Hause gefahren.Das war auf jeden Fall ein feiner Tag und wenn ich darüber nachdenke,dass ich den auchnoch mit einem nicht gerade niedrigen Stundenlohn bezahlt bekommen habe...
In dieser Woche sind wieder Iyo und Yohei meine Tutanten und auch heute gab es eine mehr oder weniger schwere Aussprachekrise,diesmal ausgelöst durch das Wort "Bremen".Das Problem mit dem "n" am Ende habe ich ja schon beschrieben.Dann gibt es da noch das schöne deutsche "r",das den gemeinen Japaner unheimlich stresst.Das eigentliche Problem war hier aber erstaunlicherweise das "e".Nur weil man das "r" und das "e" separat gut sprechen kann,heißt das nämlich noch lange nicht,dass man auch ein "re" hinbekommt.Aber immerhin haben sie den Unterschied zwischen meinem "Bre" und ihrer Version gehört und dann kann man ja daran arbeiten ;)
Und am Ende dieser Woche ist auch die Summer School vorbei...ich wusste ja schon vorher,dass der August schnell vergehen würde aber SO schnell?
Japan steht vor der Tür.Und ich habe tatsächlich doch mit meiner Hausarbeit angefangen und bin zuversichtlich,dass ich die auch bis zum Abflug fertig bekomme.
Iyo holt mich in Osaka vom Flughafen ab,was mich echt freut :)
Morgen bekomme ich meine Hausarbeit über die Alchemie im chinesischen Mittelalter wieder.Bin mal gespannt...und hoffe,dass ich die jetzt nicht nochmal überarbeiten soll,sonst wird es nämlich echt eng mit allem.
Beim Impfzentrum war ich noch nicht,wegen der Masernsache.
Gute Nacht!
ja, ich lebe noch!
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Seit mehr als einem Monat bin ich nun wieder in Deutschland und endlich
finde ich die Zeit (und die Lust) einen neuen Eintrag zu schreiben (^^)''
Das Einge...
vor 14 Jahren